“...wenn ich nur mit ihm reden könnte….” In: Straight Shooter. Teil 4. Heino Ferch als Volker Bretz, Buch und Regie: Thomas Bohn 1998-99. Produktion Joseph Vilsmaier, Perathon.
Bildquelle und alle Bildrechte bei Joseph Vilmaier perathon Filmproduktionsgesellschaft.
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Szene in Pauflers Büro.
Der Chef des Sondereinsatzkommandos Berndt (Jürgen Schornagel) und die Staatsanwältin Toelle (Katja Flint) im Büro von Staatssekretär Paufler (Ulrich Mühe). Der Kommissar berichtet von seinen Fahndungs(-Miss-)Erfolgen, da platzt Frank Hector (Dennis Hopper) in den Raum:
Vielleicht ist es schon zu spät um unseren Herrn Staatssekretär zu retten.
Der Staatssekretär horcht auf:
Wie bitte?
Frank Hector genügen wenige Worte, um den Anwesenden plausibel zu machen, dass der Staatssekretär akut in Lebensgefahr schwebt.
Paufler steht zum ersten Mal sichtbar die Angst ins Gesicht geschrieben. Er steht vom Tisch auf.
Close up auf sein Gesicht. Die Augen sind rund vor Angst, der Mund steht offen. Er scheint zu suchen, einen Ausweg zu suchen...
Wenn ich nur mit ihm reden könnte....murmelt er.
Schnitt.
Nahaufnahme einer verrußten Hand, die ein Zielfernrohr justiert.
Gleich darauf sehen wir Bretz von vorn, das Zielfernrohr ist auf einen Granatwerfer montiert, den Bretz im Anschlag auf den Ausgang des Regierungsgebäudes angelegt hat.
Wir blicken in ein Mündungsloch, in dem bequem eine Vogelfamilie fünf Eier ausbrüten könnte. Diese Shotgun wird zweifellos Pauflers Dienstwagen zu Staub zerlegen.
Blick durch das Zielfernrohr. Wir sehen Pauflers Wagen im Fadenkreuz, Schwenk auf den Hauptausgang, zum Wagen zurück. Bretz entsichert, visiert.
Wir sehen durch die Visieroptik sehr rasch einen zweiten Wagen heranfahren, Paufler wird, von allen Seiten durch Personenschützer abgedeckt, schnell zum Wagen geleitet, der Wagen startet...
Bretz ist durch irgend etwas irritiert. Im Hauptausgang erscheinen jetzt die Staatsanwältin und sein verhasster Ausbilder und Ex-Vorgesetzter Frank Hector. Hector dreht sich frontal zu Shooters Position und schickt ihm deutlich sichtbar einen Gruss herüber. Es scheint, als blicke er unserem Mann lächelnd direkt ins Gesicht (Reihe 3, 2. Platz rechts, Aufgang E.)
Okay, dann eben anders.
Schnitt.
Szene Paufler´s Haus.
Eine typische – nicht sehr auffällige – Villa mit tiefgezogenem Dach in einem gepflegt ruhigen Stadtteil. Alter Baumbestand, das Viertel hat Tradition.
Wir stehen vor der Villa des Staatssekretärs. Auch hier wurde der Personenschutz verstärkt, ein Mann steht direkt auf der Straße, ein zweiter sitzt im Auto, schält eine Orange.
Im Wohnzimmer zwei weitere Guards, alle mit obligaten Pistolenhalftern unter der Achsel, albern herum.
Paufler telefoniert. Methodenstreit über die Verfolgung von Bretz.
Schnitt. Draussen.
Hintergrundssound – noch leise – afrikanische Kriegstrommeln.
Eine alte Dame kehrt die Straße.
Da kommt ja auch schon der Schlotfeger!
Der Trommelrhythmus verstärkt sich, forsch.
Bretz schießt hinter einem Auto hervor, zu Fuß, sein Dienstfahrrad mit den Kehrbesen schiebt er.
Er kommt näher.
Die Herren mit dem Knopf im Ohr äugen hinüber.
Der Body Guard auf der Straße greift vorsichtshalber nach seiner Dienstwaffe, - Insert - die schwere silberne Panzerkette an seinem Handgelenk blitzt auf. ..
Der Kaminkehrer kommt noch näher. Als Bretz nachbarschaftsfreundlich dem Guard in seine eisblauen Augen lächelt, gibt dieser sein Misstrauen auf und steckt die Waffe zurück.
Gleich danach bäumt der Mann sich zweimal auf, fällt.
Tot.
Bretz hatte seine schallgedämpfte Les Baer Monolith Heavyweight in der Ledertasche versteckt, die flach auf dem Lenker liegt.
Bretz schießt sofort auf den Wachdienstwagen.
Die Frontscheibe zerplatzt, die Orange rollt auf den Boden. Im Wagen sieht´s aus wie nach dem Hühnerschlachten.
Bretz wirft einen Hassblick nach dem Haus.
Drei miteinander verbundene Handgranaten warten in seiner Lenker-Tasche. Bretz nimmt sie in die Hand.
Frau Straßenkehrerin steht schreckensstarr. Bretz scheucht sie, mit den Granaten in der Hand. Die Frau lässt den Besen fallen und wieselt davon.
Bretz zieht einen Sicherungsstift, wirft das Package durch ein Fenster der Villa. .
Geht in Deckung.
Sehenswert, wie alle Fenster im Erdgeschoß gleichzeitig explodieren. Eine Feuerwalze hustet aus allen Fensterlöchern, dann Rauch.
Bretz zückt seine Les Baer und entert das Haus. Drin siehts aus wie im Krieg. Die beiden Guards - aufgerissene steife Leichen.
Der Herr Staatssekretär? Der sitzt im Wohnzimmer. Lebend. Bretz tritt ohne Hast ein, legt ohne Hast auf Paufler an.
Paufler hebt die Hände hoch. Er versucht sofort, Bretz von seinem Vorhaben wegzureden.
--- Wird er es schaffen? Reden wollte er ja sowieso.
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1998-99 Heino Ferch - Volker Bretz, der Straight Shooter, Katja Flint – die Staatsanwältin Regina Toelle, Dennis Hopper – Frank Hector, Straight Shooters Ausbilder. Jürgen Schornagel – Berndt, Leiter der Sondereinsatzkommission.
Thomas Bohn hat seinen Film als Cameo signiert. Guard Nr. 1 mit den eisblauen Augen und der silbernen Panzerkette am Handgelenk ist Thomas Bohn himself.
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